„Den Löffel abgeben“ –
Ihre Geschichte, unser Erbe

Das Leben ist ein Wunder, das wir viel zu selten würdigen. Das möchten wir ändern. Wir möchten Sie dazu einladen, Ihr Leben aus neuen Perspektiven zu betrachten und in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen – mit allem, was dazugehört.

Die Initiative Den Löffel abgeben soll dazu anregen, über das eigene Leben nachzudenken, liebevoll zurückzublicken und zu reflektieren, was in Ihrem Leben wirklich wichtig ist. Wagen Sie mit uns gemeinsam diese aufregende Reise und teilen Sie uns Ihre Botschaft mit – ganz einfach auf einem Löffel!

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.

Albert Schweitzer

Gemeinsam stark: Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Mensch und Tier

Unser Leben ist geprägt von Beziehungen. Viele reichen nicht besonders tief und kratzen nur an der Oberfläche. Einige wenige sind dagegen besonders intensiv. Und dann gibt es da noch in den seltensten Fällen tiefgreifende Verbindungen, die unser Wesen definieren können – so wie die Geschichte von Herrn B. und Naras.

Naras war ein Pferd, genauer gesagt ein Hengst, den Herr B. in den 1950er-Jahren pflegte. Ein charakterstarkes, schwer zähmbares Tier, so hieß es damals. Doch nicht für Herr B. Er baute eine innige, von gegenseitigem Vertrauen geprägte Beziehung zu Naras auf.

Der Ursprung ihrer Freundschaft basiert jedoch auf einem Vorfall, der Naras fast das Leben kostete. Ein Insekt hatte den Hengst in die Zunge gestochen, was eine Schwellung verursachte. Die Nahrungsaufnahme war so unmöglich und Naras drohte zu verhungern. Gemeinsam mit einem befreundeten Tierarzt überlegte Herr B. gar, das Pferd zu erschießen. Es sollte jedoch anders kommen.

Mithilfe eines Magenschlauchs konnte Naras notgedrungen ernährt werden. Die Mahlzeit: Kleiebrei. Ganz über den Berg war das Tier damit jedoch noch nicht. Also schlug Herr B. in den darauffolgenden Nächten sein Lager in der Pferdebox auf und legte seine ganze Kraft in die Genesung von Naras. Immer wieder befeuchtete er die Zunge des Hengstes und gab ihm vorsichtig etwas zu Trinken. Das ging ungefähr eine Woche so, ehe die Zunge abschwoll. Naras überlebte.

Von da an waren Herr B. und sein Hengst unzertrennlich. Naras hörte nur auf seine Besitzer, war ungestüm und aufbrausend bei anderen Menschen. Nur Herr B. verstand das Tier. Dank seines Verständnisses, seines Einfühlungsvermögens und seiner lebensbejahenden Entscheidung, Naras unter allen Widrigkeiten zu retten, wurde ihm eine Freundschaft fürs Leben geschenkt.

„Den Löffel abgeben“ –
die Geschichte hinter dem Projekt

Die Redewendung „den Löffel abgeben“ verbinden viele Menschen mit dem Tod. Tatsächlich basiert das Sprichwort auf dem menschlichen Ableben. Der Ursprung reicht dabei bis ins Mittelalter zurück.

Auch wenn der Ursprung in enger Verbindung mit dem Tod steht, verfolgen wir mit unserem Projekt einen lebensbejahenderen Ansatz. Wir möchten Geschichten über das Leben sammelnmit dem Fokus auf all den kleinen und großen Dingen, die jeder von uns in seinem Leben bewirkt.

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Ihr eigener Löffel –
teilen Sie unsere Geschichte mit uns!

Das Reflektieren und Teilen einer persönlichen Lebensgeschichte schafft nicht nur einen Blickwinkel, sondern bietet auch die Gelegenheit, auf stolze, emotionale oder besondere Momente zurückzublicken.

Wenn Sie Ihre Löffel abgeben, sollen Ihnen diese Frage als Anregung dienen. Sie sind inspiriert durch die Dignity Therapy (Würdezentrierte Therapie) von Dr. Harvey Max Chochinov. Die Fragen sollen das persönliche Selbstwertgefühl stärken sowie die eigene Wertschätzung in den Vordergrund rücken.

Leistungen, Titel, Werdegang, Weltanschauung, persönlicher Stil, besondere Merkmale, Talente oder Fähigkeiten, das sind alles Charakteristika, die uns von anderen Menschen unterscheiden und uns zu der Person machen, die wir sind. Unsere Antworten helfen uns zu erkennen, wie wir gesehen und erinnert werden wollen.

Der Fokus liegt hierbei explizit auf den vielen kleinen Dingen, die oft völlig unbeachtet bleiben oder unscheinbar wirken. Tatsächlich beeinflussen gerade diese Kleinigkeiten aber allein durch ihre Existenz maßgeblich unser Leben und das Leben der Menschen, die wir berühren.

Löffel-Botschaften

„Mir ist wichtig, dass man das Leben solange man es leben kann auch lebt und das mit viel Freude und Motivation. Damit erleichtert man es sich nicht nur selbst, sondern man kann im privaten, wie beruflichen Umfeld die Menschen mitnehmen.“

Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor & Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Essen

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Das Projekt hilft dabei
„den Löffel abzugeben“

„Den Löffel abgeben“ soll dabei helfen, sich mit der eigenen Sterblichkeit und dem Leben selbst auseinanderzusetzen. Zeitgleich wollen wir durch die hier geteilten Geschichten einen Einblick in die Hospizarbeit gewähren.

Hiermit laden wir Sie noch einmal ein: Geben Sie Ihre eigene Geschichte weiter, wie einen Löffel, wie einen Schatz aus Erfahrungen, etwas, das sie der Nachwelt hinterlassen.

Wir hoffen, Sie finden dabei auch Trost und Mut in den Geschichten und Erfahrungen der anderen – durch die Löffel, die bereits ihren Weg auf diese Seite gefunden haben.